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Adlershof Physik Gebäude |
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Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erfolgt über das Landesprogramm für Stadtökologische Modellvorhaben eine fachliche und wissenschaftliche Projektbegleitung durch eine Arbeitsgemeinschaft der Technischen Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Hochschule Neubrandenburg. |
Dezentrale RegenwasserbewirtschaftungDas Institutsgebäude hat keinen Anschluss an den Regenwasserkanal. Eines der zentralen Zielstellungen der Regenwassernutzung als Element der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung ist die Retention von Regenwasser. Das Regenwasser wird in fünf Zisternen in zwei Höfen gesammelt und vorrangig für die Bewässerung der Fassadenbegrünungund für die Gebäudekühlung genutzt. Bei Starkregenereignissen wird das überschüssige Regenwasser in einen Teich geleitet, verdunstet oder zur Versickerung gebracht. Die Versickerung erfolgt über die bewachsene Bodenzone, um das Grundwasser vor Verunreinigungen zu schützen. Ein Teil der Dachflächen ist extensiv begrünt.
Passive GebäudekühlungUndurchlässige Flächen wie Dächer und Straßen verändern das Mikroklima durch die Änderung der Strahlungs- bzw. Energiebilanz. Folge ist die Erhöhung der Temperaturen im engeren Gebäudeumfeld und ein unbehagliches Raumklima bzw. die Erhöhung des Energieverbrauchs bei der Gebäudeklimatisierung.
Eine Lösung besteht in der Gebäudebegrünung
durch die Erzeugung von Verdunstungskälte. Nach Messungen an zwei Dächern in Berlin-Tempelhof wandeln extensiv begrünte Dächer in den Sommermonaten 58 % der Strahlungsbilanz in die Verdunstung von Wasser um.
Fassadenbegrünung Die Realisierung einer begrünten Fassade soll einen aktiven Sonnenschutz bieten. Als „Nebeneffekt" werden die verschiedenen
Jahreszeiten dargestellt. Zehn Arten von Kletterpflanzen wurden in 150 Fassadenkübel an neun unterschiedlichen Fassaden gepflanzt.
Adiabate AbluftkühlungIn den Klimaanlagen des Institutsgebäudes wird Regenwasser zur Kühlung des Gebäudes in den Sommermonaten verwendet. Bei der adiabaten Abluftkühlung wird Wasser in den Abluftstrom des Gebäudes versprüht und die Zuluft über einen Wärmetauscher vorgekühlt. Bei der Verwendung von Regenwasser anstelle von Trinkwasser in den Klimaanlagen wird zugleich Wasser und Abwasser gespart. Dieser Prozess der Gebäudeklimatisierung ist derart effektiv, dass noch bei Außentemperaturen von bis zu 30°C die Zuluft auf 21–22°C vorgekühlt werden kann, ohne auf technisch erzeugte Kälte zurückgreifen zu müssen.
Erste ErgebnisseDie Verdunstung von Wasser zur Gebäudeklimatisierung ist eine kostengünstige und effektive Methode. Die Verdunstung eines Kubikmeters Regenwasser erzeugt eine Verdunstungskälte
von 680 kWh. Bei der adiabaten Abluftkühlung hat sich gezeigt, dass auf eine konventionelle Kälteversorgung nahezu verzichtet werden kann. Bei der Regenwassernutzung
als dezentrale Regenwasserbewirtschaftung sind hierbei weitere Synergien zu erzielen, da Regenwasser u.a. für die Bewässerung und adiabate Abluftkühlung eingesetzt werden kann.
LiteraturFaltblatt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zum Projekt Physik Gebäude Adlershof Hinweise für Planer, Architekten, Ingenieure: Abschlussbericht deutsch (3MB) / (15MB)
Webseite des Projektes |
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